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KZ Buchenwald

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KZ Buchenwald

Der Weg in den SS-Staat, wie Eugen Kogon das KZ Buchenwald bezeichnet hat, begann nicht erst mit der Errichtung des Lagers im Jahr 1937. Der Terror begann unmittelbar mit der Errichtung der faschistischen Herrschaft in Deutschland, die durch die Unterstützung von Militärs, Großagrarier, Großbanken und Industrie zur Macht kommen und sich mit Hilfe der terroristischen Handelns der SA und SS gegen alle antifaschistischen Kräfte - Gewerkschafter, bürgerliche Liberale, Kommunisten und Sozialdemokraten - etablieren konnte. Terror sollte jeden Widerstand ersticken, "für tausend Jahre unmöglich machen".

Buchenwald war eines der zahllosen Konzentrations- und Vernichtungslager im Herrschaftsbereich des faschistischen Deutschlands. Über 18 Millionen Menschen kamen in die Lager, von denen 11 Mio., darunter 2 Mio. Kinder und Jugendliche ermordet wurden bzw. durch Krankheiten, Unterernährung und unmenschliche Arbeitsbedingungen umkamen.

Das KZ Buchenwald wurde ab 1937 mitten auf dem 470 m hohen Ettersberg bei Weimar errichtet. Die ersten Häftlinge kamen aus den KZ Lichtenburg und anderen Lagern und Gefängnissen. Am Anfang waren nur deutsche Häftlinge im Lager. Es waren politische Gegner, befristet Vorbeugehäftlinge, "Asoziale", Sinti und Roma, später auch jüdische Häftlinge, Bibelforscher und andere durch Winkel markierte Häftlingsgruppen. Die SS setzte eine Lagerordnung durch, die der SS Verwaltungsarbeiten abnehmen und die Häftlinge untereinander verfeinden sollte. Für jede Baracke wurde ein Blockältester ernannt, für jedes Kommando ein Kapo mit ihm unterstellten Vorarbeitern; außerdem gab es Lagerälteste, ab Juli 1942 einen "Häftlings-Lagerschutz", mehrere "Kontrolleure" - alles dazu gedacht, die Gefangenen gegeneinander auszuspielen.

Seit Kriegsbeginn änderte sich die Zusammensetzung des Lagers. Aus allen okkupierten Ländern kamen Häftlinge in das Lager. Von 1942 an bekamen die Konzentrationslager die Aufgabe, die Arbeitskraft der Gefangenen auszubeuten. Mussten die Häftlinge zuerst nur beim Aufbau der Lager arbeiten, folgte später ihr Einsatz in Konzernbetriebe. Buchenwald selber wurde Rüstungszentrum mit den Deutschen Ausrüstungswerken (DAW) und den Gustloff-Werken, in denen zeitweise über 5.000 Häftlinge arbeiteten. Durch den Krieg schien das Reservoir für Zwangsarbeiter schier unerschöpflich; das führte bei den Herren Großdeutschlands und der SS zu der grauenhaften Schlussfolgerung, "minderwertige Rassen" durch barbarische Arbeitsbedingungen auszurotten: "Vernichtung durch Arbeit" .

In Buchenwald entwickelte sich mit den Jahren eine illegale Organisation der politischen Gefangenen, die Einfluss auf die Verwaltung des Lagers gewinnen konnte, so dass viele Maßnahmen, die formell von der SS getätigt wurden, de facto ins Gegenteil verkehrt wurden. Blockälteste und rote Kapos terrorisierten nicht ihre Mithäftlinge, sondern halfen ihnen, soweit das die SS-Überwachung überhaupt zuließ. Das KZ Buchenwald ist das einzige große Lager, in dem es Häftlingen gelang sich beim Herannahen der alliierten Truppen durch eine internationale politische und militärische Organisation am 11. April 1945 selbst zu befreien. Dieser konsequente opferreiche Kampf der internationalen Solidarität brachte 21.000 Menschen die Befreiung.

250.000 Häftlinge waren in den acht Jahren seiner Existenz im KZ Buchenwald inhaftiert, etwa 65.000 starben, sie wurden hingerichtet, ermordet oder auf den Todesmärschen liquidiert. Auch für sie wurde der Schwur von Buchenwald am 19. April 1945 auf dem Appellplatz gesprochen:

"Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."

 

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© Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora / Freundeskreis e.V.